Schularbeiten schnell und effizient – von der Zusammenstellung bis zur Beurteilung

Schularbeiten schnell und effizient – von der Zusammenstellung bis zur Beurteilung

Ich beobachte meine Kolleginnen und Kollegen im Lehrerzimmer, wenn diese Schularbeiten korrigieren. Viele benötigen dafür sehr viel Zeit und oft erscheint es mir, dass eine Schularbeit aus willkürlichen Abfragen besteht. Dabei ist das kein Vorwurf, manchmal fällt das Zusammenstellungen von solchen Überprüfungen doch sehr schwer. Um eine Schularbeit zusammenzustellen muss man vorerst Gedanken haben, was das eigentlich genau ist.

Im §3 LBVO sind Schularbeiten als Formen der Leistungsfeststellung aufgelistet. Über 40 mal kommt "Schularbeit" jedoch im §7 vor, demnach ist dort auch genau geregelt, was genau eine Schularbeit eigentlich ist und wie diese stattfinden. Dabei gelten genaue formale Kriterien und Abläufe. Grundsätze und Fachliche Aspekte befinden sich in §15 und §16. Im Lehrplan (Mittelschullehrplan) finden sich neben der Anzahl der Schularbeiten noch weitere Informationen. 

"Schularbeiten sind so zu erstellen, dass sie dem individuellen Sprachstand der Schülerinnen und Schüler entsprechen. Die Verwendung von zweisprachigen Wörterbüchern ist zu ermöglichen." 

Da jetzt klar ist, dass eine Schularbeit eine schriftliche Überprüfung innerhalb einer Unterrichtsstunde (Abweichungen durch den Lehrplan möglich) ist, können wir den Sinn näher beleuchten.

Schularbeiten sind punktuelle Einzelleistungen

In meiner eigenen Schulzeit stellten die Schularbeiten das zentrale Notengebungsinstrument dar. Von den vier Schularbeiten wurde einfach der Mittelwert gebildet, das war die Jahresnote. In manchen Fällen wurden für die Jahresnote auch nur die im Sommersemester verfassten Schularbeiten herangezogen. Beide Ansätze sind jedoch nur wenig zielführend.

Da die Schularbeit an sich nur eine punktuelle Einzelleistung darstellt kann nicht davon alleine eine Beurteilung gebildet werden. Viel mehr sind alle im Jahresverlauf erbrachten Leistungen einzubeziehen. Für meinen Unterricht habe ich beschlossen, dass vor allem die Mitarbeit im Unterricht ein zentrales Thema spielen muss. Die aktive Mitgestaltung des Unterrichts durch Lernende fördert die Individualität und gleicht "schlechte Tage" aus. Nur weil ich bei einer Schularbeit schlecht war heißt das nicht, dass die Note im Zeugnis schlecht sein muss - es gibt auch schlechte Tage. 25% der Gesamtnote in meinem Mathematikunterricht bilden alle Schularbeiten zusammen. Mit 35% liegt die Mitarbeit im Unterricht deutlich darüber, das ist jedoch ein ganz anderes Thema.

Mir geht es bei der Schularbeit darum, Wissen abzufragen. Schülerinnen und Schüler müssen im Laufe eines Unterrichts Schularbeiten schreiben, das sehen die o.g. Gesetze eindeutig vor. Ich nutze diese Gelegenheit aber auch für mich, denn nach der Schularbeit ist auch mir klar, welche Themengebiete nicht so gut ausgefallen sind. Nach der ersten Schularbeit kann ich also meine Planung anpassen und damit Themen wiederholen oder neu aufgreifen. Natürlich geht das auch noch anders, mit einer mündlichen oder auch schriftlichen Überprüfung.

Was will ich denn eigentlich?

Manche werden mich belächeln, wenn ich sage (schreibe), dass meine Schularbeiten ganz anders aufgebaut sind, als typische Aufgaben in Schulbüchern. Vor allem in der Mathematik macht es nur wenig Sinn "Übungsbeispiele" bei Schularbeiten abzufragen. Welchen Sinn soll es haben vier Beispiele zur Multiplikation abzufragen, wenn alle sehr ähnlich sind. Es müssen schon tiefergreifende Gedanken gefasst werden, was genau geprüft werden soll. Viel mehr soll eine Schularbeit die Gelegenheit bieten zu zeigen, dass der tiefere Sinn eines Themas verstanden wurde. Ein Beispiel:

"Summand plus Summand ist gleich Summe" ist ein typischer Satz der 5. Schulstufe, es sind die einzelnen Fachbegriffe der Addition. Auch ich möchte natürlich, dass meine Schülerinnen und Schüler eingewisses, mathematisches Fachvokabular aufbauen - die Plusrechnung wird durch die Addition ersetzt. Jetzt gäbe es die Möglichkeit bei einer Schularbeit eine Tabelle zu erstellen, die dann mit den Fachvokabeln ausgefüllt wird. Ist das zielführend? Vielleicht! Ein, zwei Dinge müssen dabei jedoch bedacht werden: Achte ich auf die Rechtschreibung? Haben die Lernenden dann auch den Sinn verstanden oder nur stur auswendig gelernt?

Ich möchte natürlich, dass die Fachbegriffe gelernt werden - aber auch die Anwendung muss trainiert werden. Dahingehend baue ich diese Wörter auch in meinen Unterricht ein, bei einer Schularbeit gibt es dann True/False Aufgaben "Kreuze alle richtigen Aussagen an". Das reine Ausweniglernen bringt damit nicht immer den gewünschten Erfolg, es stellt die Basis dar.

Hier gibt es einen Auszug einer aktuellen Schularbeit. Ich wollte überprüfen, ob meine Schülerinnen und Schüler die Fachbegriffe gelernt haben und anwenden können. Positiver Nebeneffekt für mich: das ist auch superschnell korrigierbar.


Das funktioniert natürlich mit den verschiedensten Themen. In diesem Beispiel geht es darum das Wissen zu Zahlenmengen abzufragen (4. Klasse; Mittelschule). Es bringt dabei nur wenige, wenn man 3-4 Vertreter für einzelne Zahlenmengen lernt, das tiefere Verständnis muss geschult sein.

Jetzt weiß ich, was ich will!

Nachdem die Gedanken, was eigentlich abgeprüft werden soll, vollendet sind, kann das Zusammenstellen der Schularbeit beginnen. Dieser Prozess ist zeitintensiv - vor allem wenn man nur wenig Erfahrung damit hat. Jetzt kommt es häufig zu dieser Situation:

Kurz vor dem Termin der Schularbeit bin ich gezwungen genau diese zusammenzustellen. Da es sehr zeitintensiv ist, suche ich Beispiele aus dem Buch, aus dem Heft oder dem Schularbeiten-Generator, der praktischerweise mit dem Buch mitgeliefert wird. Ich bilde einen bunten Mix an Aufgaben, kopiere alles schön zusammen und drucke alles für die Prüflinge aus. Beim Korrigieren wundert man sich dann häufig, wie komplex so ein Szenario wird. Notenschlüssel, Punktevergabe, Rechenwege u.v.m. wurde nicht im Vorhinein berücksichtigt und führen zu einem langen Korrektur-Prozess.

Deshalb: Beim Zusammenstellen muss genügend Zeit eingeplant werden. Mir hilft es dabei, meine eigene Planung anzusehen. Diese ist mit Lernzielen ausgestattet und ich kann nach diesen Lernzielen Aufgaben generieren, die eben genau passen. Natürlich ist das aufwändig, ich sagte nicht, dass es leicht wird, aber schnell und effizient. Beim Zusammenstellen erarbeite ich also Aufgaben selbst und nehme nur selten vorgefertigte Aufgaben. Diese passen außerdem nur selten zu meinen Zielen. Meine Ziele orientieren sich am Lehrplan und am Alltag. Neben Zinsrechnung ist mir auch wichtig, dass Schülerinnen und Schüler wissen, was der Unterschied zwischen Kredit- und Bankomatkarte ist. Oder warum uns die Bank Geld schenkt (Zinsen beim Sparen).

Auf die Aufgaben, fertig, los!

Soll ich die Schularbeit eigentlich auch selbst lösen? Die klare Antwort lautet: nicht nur einmal, sondern mehrmals. Beim Lösen erhalte ich ein Gefühl für die Schularbeit, auch das Layout spielt eine Rolle. Platzprobleme können zu Verunsicherungen und Fragen während der Schularbeit führen. Außerdem muss die Schularbeit auch beurteilt werden - transparent und nachvollziehbar. Deshalb schreibe ich mir genau auf, bei welchem Teil der Aufgabe es welche Punkte zu holen gibt. Die Aufgaben haben auch eine unterschiedliche Gewichtung, nicht jede Frage kann gleich viel wert sein. Zeit ist ein entscheidender Faktor. In der Unterstufe/Mittelschule ist für eine Schularbeit eine Arbeitszeit von 50 Minuten vorgesehen. Die Schülerinnen und Schüler sollen aber auch Zeit haben um Aufgaben nochmals zu betrachten. Deshalb sind manche schon nach 30-40 Minuten fertig und müssen eben warten. Für die restlichen Minuten gibt es also noch Zeit um einzelne Aufgaben nochmals zu rechnen oder nachzulesen ob die Antwort zur Frage passt.

In Mathematik ist man schneller als in Sprachen

Natürlich, das gebe auch ich zu, es gibt jedoch ein "Aber". Texte zu korrigieren dauert natürlich länger, als kleine Beispiele durchzurechnen, das höre ich von meinen Kolleginnen und Kollegen, die Deutsch unterrichten häufig. Was diese jedoch nicht bedenken ist, dass der Mathematikunterricht für sich gesehen sicherlich etwas aufwändiger ist, als der Deutschunterricht. Einfaches Beispiel gefällig? Ein Buch lesen ist nicht mit dem Lösen von Beispielen im Mathematikunterricht zu vergleichen. Sicherlich muss das Buch gelesen werden, das klappt aber schnell (vor allem, weil die Lektüre für 10-14 jährige einfach ist).

Ja, mir ist klar, dass das keine Pauschale Aussage ist. Ich denke mir nur, dass der Aufwand sehr wohl ausgeglichen ist, bei manchen ist die Schularbeit aufwändiger beim Zusammenstellen, bei anderen beim Korrigieren und bei mir ist eben der Unterricht vorbereitungsintensiver, die Schularbeit jedoch sehr schnell.

Multiple Zeitersparnis durch Automation

Klingt diese Überschrift nicht toll? Ich kann eine Klasse teilweise in ein bis zwei Stunden fertigstellen. Bei mir erhalten Schülerinnen und Schüler oft am selben Tag, manchmal auch am Folgetag die Schularbeiten zurück, obwohl ich eigentlich eine Woche Zeit hätte. Einerseits ist für mich die Arbeit dann gleich getan, ich komme nicht in Zeitbedrängnis und die Lernenden wollen auch schnell Ergebnisse haben. Das gelingt mir nicht nur durch die sorgfältige Planung und einer Reduktion auf das Wesentliche. Vor einiger Zeit habe ich die aktuellste Version meines Beurteilungskonzeptes bereitgestellt.

Mit der Hilfe von Tabellenkalkulationsprogrammen habe ich Tabellebrum entwickelt. Dort gebe ich meine Schularbeiten ein - die Liste rechnet mir automatisch die Note aus. Ich bin bei Schularbeiten auch gezwungen die Notenverteilung anzugeben, das ist Teil der transparenz. Bei 23 Exemplaren ist alleine dieser Schritt aufwändig. Stempel können helfen, Drucker noch mehr. Ich verwende kein Schularbeitenheft, das ist auch meine Rücken lieber. Auf der ersten Angabeseite ist ganz oben ein Abstand zwischen Rand und erster Zeile, rechte ist Platz für den Namen. Dorthin druckt mein Drucker automatisch ein Feld, indem Datum, Beurteilung und Notenverteilung zu erkennen sind. Also: Schularbeitenzettel alphabetisch sortieren (dauert etwa eine Minute), Zettel in den Drucker einlegen und aus der Liste direkt die Seiten ausdrucken.


Lange Rede, kurzer Sinn

Wer bereits beim Zusammenstellen besonders sorgfältig arbeitet hat hinterher weniger zu tun. Mut zur Lücke, Reduktion auf wesentliche Punkte und die Verknüpfung mit der eigenen Planung machen das Leben in diesem Fall leichter.

Hier noch die Links zu zwei Schularbeiten aus dem aktuellen Schuljahr:

Schulstart mit Bedacht – das gibt es zu tun

Schulstart mit Bedacht – das gibt es zu tun

Viele Schülerinnen und Schüler haben in Österreich den Schulstart bereits hinter sich. Dabei wird ein großes Augenmerk auf die neue Corona-Ampel geworfen. Diese gibt immerhin vor, was wie zu tun ist. Nicht nur Direktionen und Lehrende müssen das wissen, auch Lernende und deren Eltern müssen informiert sein. Auch dazu dienen Onlineauftritte von Schulen.

Nachdem ich die Website meiner Schule im Jänner 2020 relaunched habe, gibt die WordPress Basis einiges her. Leicht zu bearbeiten und trotzdem schön - das gefällt nicht nur mir. Auf dieser Homepage diente die Startseite ursprünglich als vollkommen statische Welcome-Page. Dort werden Ankommende begrüßt und in zwei, vielleicht drei Sätzen folgt der Hauptslogan der Schule, begleitet von ein paar netten Bildern aus dem Alltag.

Seit Anfang März - die Corona-Krise ist voll im Gange - dient die erste Seite auch als Hauptinformation. Dabei ist nicht nur die interne, sondern auch die externe Kommunikation zu beachten. Wir sprechen über die Schulhomepage eben nicht nur uns als Kollegium an, sondern viel mehr Schülerinnen und Schüler, deren Eltern und auch zukünftige Besucherinnen und Besucher. Letztere achten wahrscheinlich besonders darauf, wie die Schule in Zeiten wie diesen agiert. Wir versuchen stets aktuell und leicht zu verstehen zu sein. Was kann da helfen?

  • Texte in einfacher Sprache
  • Bilder
  • Piktogramme
  • Kurzvideos

Mitten im Lockdown gab es immer mal wieder ein Begrüßungsvideo für unsere Lernenden. Dabei wurde auf die aktuelle Situation und die Zukunft eingegangen. Diese ein bis drei Minuten langen Videos sorgen für Erfrischung. Nun soll es nicht anders sein. Die Regierung hat, da bin ich wahrscheinlich nicht alleine mit meiner Meinung, sehr kurzfristig für den Wiener Schulstart, die Ampel präsentiert. Nun mussten wir schnell agieren. Grafiken und Informationen, Regeln und Konzepte oder gar Info-Videos produzieren sich ja nicht von selbst. Mein Ziel ist es natürlich, eine große, sehr heterogene Gruppe anzusprechen.
Ist mir das gelungen? Das muss wohl jeder und jede für sich selbst entscheiden. Unsere Lösung war schneller umgesetzt als gedacht - bereits am Freitag kurz nach der Bekanntgabe der Ampelfarben für diverse Regionen in Österreich, konnten wir unsere Startseite neu strukturieren.Was ist wichtig für den Schulstart?

  • Schulzeiten der ersten Schulwoche
  • Hygiene und Regeln
  • eventuell ein wichtiger Termin der ersten Woche

Wir haben vier Bilder, für jede Ampelfarbe eines. Wenn nun Freitags die Ampelfarbe verändert wird, tauschen wir das Bild aus. Ein kurzes Video erklärt, dass es überhaupt eine Ampel gibt - vielleicht ist es doch noch nicht allen aufgefallen, die die Schule besuchen werden. Wichtig ist dabei die Einfachheit. Je einfacher und präziser, desto besser. Lange Sätze, in denen erklärt wird, dass man sich die Hände waschen soll, müssen nicht sein. Ein einfaches Piktogramm kann das direkt ersetzen.

» Doch nicht jeder kann Photoshop! «

Natürlich nicht. Das muss aber auch nicht sein! PowerPoint kann dabei sogar sehr helfen. Einerseits können dort Infografiken auf einer Folie ihren Platz finden. Andererseits gelingt der Export ganz einfach. Und wenn der Hintergrund der Folie zusätzlich noch gleich gefärbt ist, wie der Website-Hintergrund, dann scheint alles noch etwas professioneller zu sein. Animationen mit dem Morphen-Effekt in PowerPoint lassen auch eine fast unmögliche Anzahl von Variationen zu - so gelingt auch ein kleines Erklärvideo.

Dazu habe ich vier kleine Video-Häppchen vorbereitet. Sie sollen auch zeigen, dass einfache Leute schnell Großes bewirken können. Dazu ist kein technisches Know-How Voraussetzung.

Du bist in der Schule tätig? Dann bitte ich dich direkt auch die Personen außerhalb des Kollegiums über die Schulwebsite anzusprechen - das ist bei der aktuellen Lage natürlich umso wichtiger.


Website der Mittelschule Spallartgasse

Wenn schon ein Auto, dann auch Datenanalyse!

Wenn schon ein Auto, dann auch Datenanalyse!

Ich bin sehr stark für das Reisen mit dem öffentlichen Verkehr oder individuellen, nicht umweltbelastenden Mitteln, wie etwa dem Fahrrad. Trotz meiner Umwelteinstellung besitze ich ein Auto, vor allem für die entlegenen Dörfer der Heimat. Häufig kann am Land der öffentliche Verkehr bei weitem nicht das bieten, was ein eigenes Auto kann. Immer, wann ich will und zumeist auch schneller - das sind die "guten" Argumente, den Rest will ich hier nicht diskutieren. Datenanalyse (basic) hilft uns jedoch schnell und einfach herauszufinden, was denn so ein Auto tatsächlich kostet.

Im Screenshot von oben befindet sich das Data-Dashboard meines Autos. Das KFZ ist nicht sehr alt, jedoch auch nicht mehr das Neueste. Als ich den Kombi, bedingt durch meine musikalischen Tätigkeiten, 2016 gebraucht erwarb, wollte ich natürlich herausfinden, wie hoch denn die laufenden Kosten tatsächlich sind. Dazu erstellte ich mir ein einfaches Google-Formular. Art, Datum, Kilometerstand und Kosten werden darin vermerkt. Bei der Art gibt es auch die Rubrik "Tanken", danach folgen die zugehörigen Kosten. Die Ergebnisse laufen in einer Google-Tabelle zusammen und sind nach dem Datum sortiert. Anfangs habe ich noch von Hand formatiert und die ein oder andere Grafik erstellt.

Was sollte nun alles einfließen, damit eine detaillierte Berechnung herauskommt? Na alles! Primär sind natürlich die Anschaffungskosten, Versicherungen und Steuern, Tanken und Werkstattbesuche. Nicht vergessen sollte man auch die kleineren Dinge, wie etwa die Vignette, Pickerl, kleine Reparaturen (bspw. Glühbirne, Scheibenwischer, Kratzer, ...), Parkplatzmiete oder die Kosten für die Reifeneinlagerung. In meinem Fall habe ich unter "Werkstatt" alles zusammengefasst, was eben mit dem reibungslosen Betrieb zusammenhängt. Unter "Sonstiges" gibt es dann bspw. die Vignette und meine Ausnahmeberechtigung zum Abstellen des Autos fällt unter "Parken". So sieht dann meine Tabelle aus, nachdem ich das Google Formular (z.B. beim Tanken) mit dem Smartphone ausgefüllt habe.

Vorschau einer möglichen KFZ-Tabelle

Neueste Recherchen haben jedoch ergeben, dass Google selbst ein sehr mächtiges, jedoch einfach zu bedienendes Tool liefert. Ich begann also ein wenig mit dem Google Datastudio zu experimentieren. Das ist dabei herausgekommen und du kannst z.B. den Zeitraum auch wirklich auswählen:

Live

Übrigens: Das hier eingebettete Dashboard ist live und aktualisiert sich, wenn sich meine Grundliste ändert. Hier befinden sich alle wichtigen Kennzahlen und Auswertungen, die mich interessieren. Damit war bereits nach wenigen Wochen klar, dass die Dieselkosten gar nicht so entscheidend für die gesamten, laufenden Kosten sind. Sie bilden bei Nichtberücksichtigung der Anschaffungskosten nur knapp ein Drittel der KFZ-Ausgaben. Natürlich kann ich damit auch die Kosten pro Kilometer einfach berechnen.

Interaktive Schaltflächen, wie etwa der Zeitraum, verändern die Sichtweise. So werden zurückgelegte Kilometer oder auch Kosten für ein einziges Quartal dargestellt. Obwohl ich zuvor bereits in Microsoft Excel ähnliche Dashboards ausprobiert habe, kam ich bei Google quasi ohne Vorwissen aus. Durch reines ausprobieren gelang es mir in wenigen Minuten einen Bericht, so wird es bei Google genannt, zu erzeugen. 

Aussicht für die Zukunft

Im Datastudio lassen sich nicht nur vorgefertigte Listen aus Google-Tabellen verwenden. YouTube Daten, Google-Analytics, Facebook, u.v.m. gibt es hier zu entdecken. Ich meine, vorbeischauen lohnt sich. Als nächstes denke ich wohl an Daten aus der Schule - Schülerzahlen, Anzahl von Lehrenden oder was auch immer 😉

Neustrukturierung eines Webauftritt nach der Informationsanalyse und passende Methoden

Neustrukturierung eines Webauftritt nach der Informationsanalyse und passende Methoden

Ein näherer Blick auf eine Website kann viel aufklären. Warum ist etwas so, wie es ist und wie kann Vorhandenes verbessert werden. Wir wollen natürlich immer das beste Ergebnis, die Realität zeigt jedoch ein ganz anderes Bild. Für mich als Webmaster einer Seite lohnt sich ein Rollentausch in jedem Fall - ein geschärfter Blick für die Zukunft ist die positive Folge.

In diesem Video wird kurz umrissen, worum es im konkreten Fall ging. Die Wissensorganisation ist ein Teil des Wissensmanagements, der nicht außer Acht gelassen werden darf. Darüber hinaus empfiehlt es sich bei der Analyse von Webauftritten immer im Team zu arbeiten. Nicht alle müssen entwickeln, designen oder Inhalte zur Verfügung stellen, jedoch sehen mehrere Personen immer noch mehr als eine einzelne. 

Für die Inhaltsanalyse wurde umfangreiche Recherchen angestellt, obwohl die Daten und Fakten ohnehin klar waren. Sie helfen aber auch zu verstehen, was alles Möglich ist und in welchen Bereichen Nachholbedarf besteht. Zur Steigerung der User-Experience ist ein Test unumgänglich. Es gibt zahlreiche Testmethoden und oft reichen fünf Personen bereits aus um sehr gute Ergebnisse zu erzielen. 

https://youtu.be/o63MMy7W47c

Vor allem im Team wird schnell klar, dass ohne unterschiedliche Blickweisen bei einer Analyse helfen. Bei der Verbesserung sind diese dann unabkömmlich. Auch bei Schulen gilt: Stakeholder und Personas im Auge behalten, demographische Daten einfließen lassen und auch auf sprachlicher Ebene angepasst arbeiten.

Als Webmaster ist man selbst nach langem Nachdenken nur schwer im Stande, kundenorientiert zu denken. Die Umsetzung einer "Studie", einer kleinen Befragung ist leicht möglich und hier auch sinnvoll. Dringend notwendig sind Personen, die unbefangen sind aber trotzdem der Zielgruppe entsprechen.

Schlussendlich funktionierte auch diese Gruppenarbeit dezentral und asynchron. Trotzdem gab es einen förderlichen, wertschätzenden Umgang, der zum Ziel führte.

Dieser Beitrag spiegelt das Ergebnis eines Arbeitsauftrags an der FH-Burgenland wieder, der durch das Zweierteam CB und KH durchgeführt wurde (Master, AWM)

Warum ich in die Kreidezeit beame: leicht, einfach, effizient und anschaulich unterrichten.

Warum ich in die Kreidezeit beame: leicht, einfach, effizient und anschaulich unterrichten.

Immer noch kaum zu glauben ist der digitale Stand der Schule im Jahr 2020. Tafeln mit Kreide zu akzeptieren muss nicht heißen, dass digitale Helferlein abgelehnt werden müssen. Bis zu einem gewissen Grad kann hier Kompromissbereitschaft sinnvoll sein, doch ganz analog mag ich es dann doch nicht.

Bereits in meinem ersten Dienstjahr fand ich es unzulässig, Schulen mit »rudimental-only-Ausstattung« zu belassen. Zwar hat sich die Kreidetafel bewährt und gezeigt, dass es damit auch möglich ist. In einer Zeit, wo bereits Kinder mit Smartphones aufwachsen, die soziale Schere weit geöffnet ist, die Generation Z die Klassenzimmerseite wechselt und auf den "Lehrersessel" klettert müssen auch zeitgemäße Technologien verfügbar sein. Das Gegenteil hielt mich nicht ab, etwas zu ändern - wenn auch auf meine eigenen Kosten, dafür aber zum Nutzen vieler, vor allem der Schülerinnen und Schüler.

Ich unterrichte mit Tablet und Projektor (Beamer). Was ich auf meinem iPad schreibe, sehen die Schülerinnen und Schüler direkt an der Leinwand. Mein Beamer projiziert das Bild der App GoodNotes 5 an die analoge Tafel. Die Vorteile liegen für mich klar auf der Hand:

  • Was war letzte Stunde -> einfach zurück scrollen
  • Multimediale Inhalte zeigen
  • Abstimmungen, Gruppenspiele oder Lärmampel in Freiarbeitsphasen
  • Mathematische Konstruktionen einfach mit der Kamera direkt herzeigen (Ich-Perspektive für die Kinder)

Deshalb machte ich mich auf die Suche nach Lösungen, von öffentlicher Hand war leider nichts zu erwarten - überall bekam ich eine Absage, wenn es um die Frage nach dem Beamer ging. Niemand will zahlen, niemand will verantwortlich sein. Ich fing also an, ein wenig zu experimentieren. Ich nahm meinen alten RasperryPi (Mini-PC), eine Lampe von Ikea, meinen mini-Beamer und einen alten Alu-Koffer. Der Schwanenhals der zweckentfremdeten Lampe wurde im Koffer verschraubt, der RaspberryPi mit dem Beamer verbunden und eine passende Webcam angeschlossen. Ein einfaches Raspbian-Betriebssystem lieferte die Grundlage, damit mein Experiment klappen könnte.

  1. Koffer in der Klasse auf den Lehrertisch stellen
  2. Stromkabel einstecken
  3. Beamer und RaspberryPi starten automatisch
  4. das Webcam Bild (Live-Bild vom Lehrertisch) wird an die Tafel projiziert
  5. Die Kinder sehen mein Heft/Buch

Leider finde ich kein Bild von meiner Umsetzung, jedoch war das Konzept so in etwa aufgebaut. (Grundriss des Koffers)

In den ersten zwei, drei Monaten als NMS-Lehrer in Wien hatte ich es nicht leicht. Klassenvorstand einer neuen, vierten Klasse, neue Umgebung und der erste Lohn kam erst im Oktober und November. Das Startkapital für meine Verbesserungen musste also noch gesammelt werden, denn meine Konstruktion funktionierte zwar, jedoch war der Beamer viel zu dunkel und alles sehr wackelig. Am Ende des ersten Schuljahrs zog ich mich im Sommer in meine Werkstatt in Kärnten zurück und bastelte eine neue Lösung, damit ich nicht nur eine Dokumentenkamera zur Verfügung habe. Dieses Kästchen habe ich entworfen, gebaut und nach Wien transportiert - nun steht es in meiner Klasse.













Trailer: Multimedia Rollcontainer

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Ausstattung der "Version 1" 

  • Beamer
  • Verlängerungskabel
  • Steckdosen
  • HDMI und AUX Anschlüsse
  • 2.1 Soundsystem
  • Kabel für alles Mögliche

Vorerst war dort noch der schwache Beamer, bald folgte ein neuer, Leistungsstarker Beamer, der auch in einer hellen Umgebung gute Bilder liefert. Die Auflösung muss nicht 4K sein, aber scharf genug, damit man von jedem Punkt in der Klasse ein ordentliches Bild hat. In der zweiten Version hatte der Beamer keinen Platz im Kasten und wurde deshalb einfach auf den Deckel montiert. Inzwischen habe ich sogar eine Soundbar an der Leinwand angebracht - defekt, geschenkt, Willhaben, repariert, montiert. Meine Klasse kennt eigentlich gar keinen herkömmlichen Mathematikunterricht. Das Bild meines iPads landet an der Leinwand, Videos können direkt abgespielt werden und für Konstruktionen dient das ganze als Dokumentenkamera. Damit sehen die Schülerinnen und Schüler alles aus der Ich-Perspektive, was die Arbeit mit Geo-Dreieck und Zirkel deutlich vereinfacht. 

Die Gesamtkosten für das "Beamer-Kasten-Projekt" belaufen sich auf etwa 1.000€. Ich habe das aus meiner eigenen Brieftasche finanziert - gerne sogar. Mir brachte das viel Zeit ein, die ich wiederum für andere, schulische Themen verwenden konnte und noch immer kann. Inzwischen hat sich das Kästchen etabliert, obwohl es wahrscheinlich vom Schulerhalter nicht gern gesehen ist (das ist natürlich nur reine Spekulation).






Was bleibt ist die Frage, warum das nicht schon vorher da war. Ich frage mich weiterhin, warum der Schulerhalter nicht in der Schule nachfragt, was denn eigentlich gebraucht wird. Ich möchte niemanden verpflichten, den Beamer einzusetzen - aber wenn jemand damit gut arbeitet, warum verweigert man dann. Zu teuer? Das kann nicht die Antwort sein, da wird an der falschen Stelle gespart!

Was wünsche ich mir also?

Ich würde es begrüßen, wenn aus den Schulen Leute, die vom Kollegium oder der Direktion ausgewählt werden, die mitbestimmen können, was wie eingesetzt wird. Konkret wäre es schön, wenn ich als IT-Kustode in den Auswahlprozess der digitalen Ausstattung eingebunden wäre - immerhin bin ich auch großteils die Person, die dann interne Schulungen abhält und für Fragen da ist.

An zweiter Stelle wünsche ich mir auch in der Lehrenden(aus)bildung realistische, digitale Lehrveranstaltungen, die wirklich vorbereiten.

Was macht man mit Schulen, die hierbei keine Expertise haben?

Die einfache Lösung heißt Vernetzung. Es muss ein Rahmen geschaffen werden, damit andere von meinem Wissen profitieren. In jeder Mittelschule Wiens gibt es einen IT-Kustoden. Diese könnten sich noch viel besser vernetzen, wenn das auch in einem ausreichenden Maß toleriert und honoriert würde. Wer kann was und wer kann wie helfen - das sind Punkte, um die wir uns kümmern, wenn das passende Setting erlaubt ist. Woher weiß denn der Schulerhalter, die Bildungsdirektion oder gar das Bundesministerium davon, dass sich jemand auskennt? Ich stelle die Gegenfrage: Woher würde man wissen, dass sich jemand nicht auskennt?

Abschließend möchte ich auch noch sagen: sei mutig und probiere neues aus. Im schlimmsten Fall geht was daneben, die Tafel hast du ja noch. Im besten Fall hast du eine gute Lösung und kannst Schülerinnen und Schüler besser unterstützen. Multimediales lernen und lehren darf nicht erst in zehn Jahren stattfinden.

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